Winter im Ayurveda 2022

Die Gelenke melden sich! Es ist Vata Zeit (Herbst/Winter). Herbst und Winter sind Vata zugeordnet.

Vata hat die Eingenschaften trocken, kühl, leicht, beweglich, fein, schnell und unbeständig.

Um Vata wieder ins Gleichgewicht zu bringen und zu senken helfen die Gegensätze wie das Ölen (innerlich und äußerlich). Ich nehme jeden Tag gute Öle ins Essen (Oliven-Leinöl).

Für die äußerliche Anwendung eignet sich eine wunderbare Selbstmassage (Abhyanga). Abhyanga hat viele Vorteile: reguliert Vata, stärkt den ganzen Körper (besonders Knochen und Gelenke!!), ist gut für die Sinnensorgane und für den guten Schlaf.

Ich nehme eine kleine Schüssel mit Sesamöl mit ins Badezimmer. Dann fange ich den Kopf damit zu massieren, Ohren, Stirn und Gesicht. Danach den ganzen Körper und ganz besonders jedes Gelenk kreisförmig mit viel Öl streichen.

Die Richtung der Massage ist immer von oben bis zu den Füßen. Dann mindestens 5 Minuten abwarten und unter die Dusche gehen. Nach der Dusche lieber nicht abtrocken sondern nur mit dem Handtuch leicht abtupfen.

Die Abhyanga Selbstmassage kannst du jeden Tag genießen oder mindestens einmal die Woche.

Ganz wichtig: keine Massage, wenn Kapha Krankheiten vorhanden sind. (Grippe, Erkältung, Fieber, Husten).

Was gegen Gelenkbeschwerden auch hilft ist das ayurveda Wasser (abgekochtes Wasser). Dafür Wasser 10 bis 15 Minuten kochen und danach in eine Thermoskanne bringen. Das Wasser verändert sich dadurch und kann bei der Entschlackung helfen!

In der Früh nüchtern eine Tasse davon warm trinken und danach verteilt schluckweise durch den ganzen Vormittag. Das wirkt Wunder! Und es ist nur Wasser!

Der Grund warum ich immer mit Lesebrille einkaufen gehe….

Ich schreibe vom Herzen über Themen und Begegnungen, die mich so bewegen.

Heute früh hat mich eine gute Freundin nach Probiotika gefragt. Sie hat Neurodermitis und momentan ist es wieder ganz schlimm. Leider hat sie sehr viel Stress, was eine große Rolle bei dieser Erkrankung spielt.

Meine Haut selber war schon immer mein ganzes Leben lang „mein kleines Sorgekind“ und ich weiß ganz genau, wovon sie spricht.

Wenn alles juckt, brennt und schmerzt.

Im Ayurveda wird behauptet: du bist was du verdaust.

Alles! Nahrungsmittel, äußerliche Sinneseindrücke, auch deine Emotionen und wie du mit Stress umgehst. Alles darf verdaut werden!

Die Freundin sagte, sie ernährt sich gesund und vegan und ich fragte, was sie jeden Tag so isst. Einige fertige Produkte waren auf ihrem Speiseplan, leider wenig Gemüse.

Wir im Ayurveda empfehlen, wenn möglich frische Zutaten mit ganz viel „Grünzeug“ zu sich zu nehmen und nennen das SOUL FOOD: saisonal, Organic (gute Bioqualität), Unverarbeitet, Lokal (Regional).

Fertige Produkte sind meistens stark verarbeitet und nicht besonders günstig für unseren Körper.

Am besten wäre es immer frisch zu kochen aber wie schafft man das im Alltag?

Sehr oft koche ich eine große Portion für 2 Tage (einmal aufwärmen ist völlig in Ordnung!).

Und wenn ich einkaufen gehe, nehme ich immer die Lesebrille mit und beobachte welche Zutaten aufgelistet sind.

Ein guter Trick: Wenn du zum Beispiel eine Dose Tomatensaft in deine Hand nimmst und alle Zutaten verstehen kannst, nimm sie dir gerne.

Wenn nach 3 Zutaten komische Begriffe aufgelistet sind, stell sie wieder zurück ins Regal.

Danach möglichst in Ruhe kochen, in Ruhe und warm genießen!

Dein Darm, Körper und Geist bedanken sich sehr!

Die Kraft der Berührung

Auf dem Herzensweg finde ich immer faszinierend zu beobachten,

wie stark die Berührung wirkt. Und zwar gegenseitig. Wenn ich jemanden berühre oder massiere, werde ich auch gleichzeitig tiefst berührt.

Herbst und Winter sind die schönsten Zeiten für den Rückzug und für Massagen.

Die Natur gibt uns das beste Beispiel und zieht sich auch zurück!

Der Herbst im Ayurveda (sowie die Übergangszeiten) ist auch die perfekte Zeit zum Entgiften.

Eine schöne Unterstützung dabei ist die Garshan Massage: die indische Massage mit Seiden- oder Wollhandschuhen.

Diese Anwendung kann sehr aktivierend und anregend wirken. Sie erzeugt Wärme und ist sehr wohltuend. Für Kapha und Vata Konstitutionen sehr geeignet.

Garshan kann zum Beispiel bei Kreislaufbeschwerden, Wasseransammlungen im Körper und auch bei Übergewicht helfen. Für Menschen mit einer Kapha Konstitution sehr zu empfehlen und ausgleichend.

Auch der Lymphfluss kann durch diese Anwendung angeregt werden und dadurch allgemein die Entschlackung. Aus diesem Grund gut mit einer Entschlackungskur zu kombinieren.

Das wirkt wie ein sanftes Peeling und das Hautbild kann dadurch auch verbessert werden (gegen Zellulitis zum Beispiel).

Im Brustkorbbereich kann diese Anwendung auch den Schleim lindern (zum Beispiel nach einer Erkältung mit Husten).

Bei Vata Konstitutionen wird meistens nach dieser Trockenmassage eine Massage mit warmen Öl noch durchgeführt.

Hast du Lust was Neues und Schönes aus zu probieren?

Dann melde dich gerne bei mir! Ich freue mich auf dich!

Deine Paula

Damit der Übergang fließend und gesund geschieht…Sommer zu Herbst!

Die Herbstzeit ist bekannt als Erkältungszeit.

Was kann ich machen, um gesund und stark zu bleiben?

Ayurveda basiert auf dem Prinzip von den 5 Elementen: Wasser, Erde, Luft, Feuer und Äther (Raum).

Aus diesen Elementen entstehen die Bioenergien Vata, Pitta und Kapha.

Unserer Grundkonstitution, der Tag und Jahr werden laut Ayurveda von diesen Bioenergien geprägt.

So besteht Vata aus Luft und Äther, Pitta aus Feuer und Wasser, Kapha aus Erde und Wasser.

Der Sommer ist Pitta geprägt mit viel Feuer und Hitze.

Der Herbst ist von Vata bestimmt mit viel Luft und Raum.

Die Übergangszeiten im Jahr vergehen nicht immer fließend, können oft etwas „holprig“ sein und ziemlich belastend für den Körper.

Das kann sich oft im September und Oktober in Form von Erkältungen, Kreislaufproblemen, Gelenkbeschwerden, Schlafstörung zeigen.

Es ist aber auch die beste Zeit für eine Detox-Kur!!

Das beste wäre sich zu fragen: Was kann Pitta und Vata gleichzeitig in Balance halten? Was tut beiden gut? Und was nicht gut?

Ein Balsam für beide wären:

  • Regelmäßigkeiten- möglichst zu gleichen Zeiten aufstehen, ins Bett gehen, essen. Vata und Pitta lieben Routinen, immer das Gleiche zur gleichen Zeit (schaue bitte nach der Tagesroutine im meinen Blogartikel „Was haben schlechte Laune und Ballett gemeinsam?).
  • Ruhe- gönne dir öfters Ruhepausen in dieser Zeit, ganz für dich selbst.
  • mäßige flotte Bewegung, schon leicht ins Schwitzen kommen (ohne Ziel und Wettbewerb, einfach im Hier und Jetzt sein).
  • der gute gesunde Schlaf (sieh bitte den Blogbeitrag „Eine gute Nacht“:
  • Eine Selbstmassage, Fußmassage oder sanfte Massagen im Allgemein.
  • Sie haben beide die Geschmacksrichtung süß (madura), die sie beide unterstützt. Aber suche dir gute Alternativen dafür (Honig, Obst, Datteln, Getreide zum Beispiel).
  • Die gemeinsamen Gewürze: Fenchel, Kardamom, Kreuzkümmel, Kurkuma, Salbei und Rosmarin, Süßholz.
  • Vermeide Chili und Cayennepfeffer.

Was Pitta und Vata aus dem Gleichgewicht bringt:

  • Unregelmäßigkeit
  • keine Struktur im Alltag
  • Stress
  • Alkohol
  • zu viel Kaffee
  • Schärfe im Essen

Eine gute Nacht!

Letzte Nacht habe ich so gut geschlafen und bin ohne Wecker mit einem Lächeln im Gesicht aufgestanden. Wie schön, wenn es immer so wäre!

Wie kann ich dafür sorgen, dass das öfters vorkommt? Mit Schlafhygiene, ein lustiges Wort!

Schlaf aus Ayurvedischer Sicht:

„Gesunder Schlaf bringt Glück, nährt den Körper, verleiht Stärke, Vitalität, gibt Wissen und spendet Leben.“ Charaka Samhita

Guter Schlaf trägt zu Svastha bei (dem natürlichen gesunden Zustand des Menschen) und regeneriert.

Von 18 bis 22.00 Uhr ist Kapha Zeit und sehr gut zum Einschlafen.

Von 22 bis 2.00 ist Pitta Zeit und ganz viel Verdauung findet statt.

Von 2 bis 6 kommt Vata dran.

Ayurveda gibt uns Tipps für einen guten Schlaf durch ein Abendritual (unser Körper, Geist und Gehirn lieben Rituale!):

  • Bewegung an der frischen Luft bei Tageslicht unterstützt die Produktion von Melatonin.
  • leicht verdauliche Speisen zu sich nehmen (kein Rohkost!) und nicht zu spät essen (möglichst 3 Stunden bevor du ins Bett gehst).
  • Gute Gewürze vor oder nach dem Essen kauen (Fenchel) für die gute Verdauung.
  • Versuch immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen (möglichst bis 22.30).
  • ALLES wird in der Nacht verdaut! Auf Nachrichten, Thriller-Horrorfilme verzichten.
  • Ruhige Aktivitäten Abends bevorzügen: sanftes Yoga, Lesen, ruhige Musik.
  • elektronische Geräte früh genug ausschalten.
  • Auch dein Schlafzimmer möglichst ohne Geräte gestalten.
  • auch ein kleiner Spaziergang hilft.
  • alkoholische Getränke vermeiden.
  • Auf Zimmertemperatur achten, möglichst kühl.
  • Ätherische Öle wie Lavendel oder die Pflanze sind sehr hilfreich.
  • Ein Fußbad mit grobem Salz und Lavendel.
  • Ein Bad mit Lavendel.
  • Ganzkörpermassage mit Sesamöl und danach in die Dusche gehen.
  • Eine schöne Atemtechnik zum Entspannen: lege eine Hand oder beide Hände auf den Bauch. Atme sanft ein und zähle bis 3, Atme sanft aus und zähle bis 6. Wiederhole das mindestens 6mal.
  • Fußmassage mit Sesam oder Mandelöl für den freien Kopf.
  • Ein eigenes Abendritual für dich selbst entwickeln immer zur gleichen Zeit. Das Gehirn braucht immer Rituale. Für mich ist immer die Dusche mit der Absicht von Reinigung (auch von dem was nicht zu mir gehört!), danach Fußmassage im Bett und etwas lesen bis die Augen ganz klein werden.

Und für dich? Was wäre dein Abendritual? Was würde dir abends gut tun?

Ein bunter Elefant- über Veränderung im Leben

Denke nicht an einen bunten Elefant! Woran denkst du gerade als Erstes?

Ayurveda und Svastha Yoga Therapie halten nichts von Verbot sondern von einer sanfter Veränderung mit viel Achtsamkeit und Beobachtung.

Alles was extrem und radikal ist, kann kaum dauerhaft bleiben.

Wenn ich ab morgen mit Joggen anfangen möchte, suche ich mir heute Nachmittag meine Joggingschuhe heraus und lege sie schon im Flur. Die Absicht ist schon da.

Ich hatte eine Autoimmunkrankheit und als meine Entzündungswerte sehr hoch waren, empfahl mir meine Ayurveda Ärztin Tomaten zu vermeiden. Es war Sommer und wir hatten ganz viele leckere Tomaten in allen Farbein im Garten. So habe ich nur einmal die Woche mit viel Genuss eine Tomate gegessen.

Es geht immer darum: neugierig ausprobieren und beobachten, wie es dir dabei und danach geht.

Guru bedeutet der Vertreiber der Dunkelheit. DU bist dein eigener Guru und erfährst, was dir gut tut und was nicht.

Außerdem sieht Ayurveda das Ganze und arbeitet immer ganzheitlich, die Beratung ist wirklich individuell.

Heute Vormittag hatten wir im Yoga das Thema Verschleimung und Verstopfung der Nebenhöhlen. Die Frage ist erstmal woher das kommt und die erste Empfehlung war die Vermeidung von Milchprodukten für eine bestimmte Zeit und Beobachtung.

Also es geht absolut nicht um Verbot sondern um Vermeidung oder Reduzierung (in dem Fall immer nach calciumhaltigen Nahrungsmitteln schauen, wenn Milch reduziert wird).

Im Fitnesscenter hatten wir diese Woche ein anderes Thema: Gicht und Gelenke. Vermeide Fleisch, tierische Produkte (wieder Vermeidung und kein Verbot) und spüren, wie die Gelenke (und das Wohlbefinden im Allgemeinen) reagieren.

Auch das Fasten ayurvedisch gesehen ist eine Reduktion/ Entlastung mit Kitchari (siehe Rezept im Blog) oder einer Reissuppe und nicht der absolute Verzicht aufs Essen.

Ayurveda ist eine Erfahrungsmedizin.

Neugier hält richtig fit und Veränderung kann auch leicht, liebevoll sein dafür dauerhaft und nachhaltig.

Langlebigkeit (Longevity)

Am Wochenende habe ich von einer lieben Kollegin einen schönen neuen Begriff gelernt: Longevity/ Langlebigkeit. Das hat mich sofort an die Bedeutung vom Ayurveda erinnert: das Wissen vom langen Leben.

Gestern habe ich in der Arbeit gesagt: mein Ziel ist 104 Jahre alt zu werden. Körperlich und geistig gesund und fit. Die Mädels haben geschmunzelt.

Dafür darf ich täglich was tun. Von nix kommt nix!

Viele Menschen in unserer Gesellschaft erreichen tatsächlich ein hohes Alter und warum nicht auf einer gesunden Weise?

Alleine gute Genen zu haben reicht nicht.

Ein passender Lebensstil und und passendes Lebensumfeld sind auch sehr wichtig.

Die Basis der Gesundheit hat 3 Säulen:

  • Ernährung
  • Bewegung
  • Entspannung/ Erholung.

Blues Zones“ hat Dan Buettner mit seinem Buch „The blue zones Solution“ bekannt gemacht. Seine Arbeit wurde auch verfilmt.

Die Blaue Zones sind Gegenden auf der Welt, wo Gemeinschaften von Menschen leben, die deutlich älter und gesünder sind als die anderen: die Hundertjährigen.

Es gibt 5 Blaue Zonen:

  • Ogliastra auf Sardinien (Italien)
  • Okinawa (Japan)
  • Loma Linda in Kalifornien (USA)
  • Nicola-Halbinsel (Costa Rica)
  • Ikaria (Griechenland)

Da die Orte ziemlich weit voneinander entfernt hat Dan Buettner geforscht, welche Gemeinsamkeiten diese Menschen hatten. Daraufhin fand er 9 Faktoren, die ein langes gesundes Leben beeinflussen können (hier mit „meinen persönlichen Ergänzungen“):

  • Einen Sinn im Leben erkennen und danach leben
  • dem Körper Zeit für die Verdauung geben (körperlich und geistig!)
  • einen Glaube haben, einen Glauben in Gemeinschaft haben
  • gesunde Beziehungen pflegen
  • einer gesunden Lebensweise folgen (auch der positive Einfluss und Austausch von Menschen, die auch gesund leben möchten, das gleiche Ziel haben)
  • moderate Bewegung am besten natürlich und in der Natur
  • lernen mit Stress um zu gehen
  • eine natürliche vollwertige Ernährung mit viel Gemüse
  • zum Schluss der lustigste Punkt: täglich ein Glas Wein trinken (das Einzige was ich nicht schaffe und nicht empfehle!)

Für mehr Leichtigkeit: Detox im Frühling (Teil 1-körperlich)

Ayurveda ist sehr individuell und es ist wichtig achtsam zu sein und dabei zu spüren, was dir gut tut und was nicht.

Der Frühling im Ayurveda fängt Ende Februar an und es ist die beste Zeit zum Entgiften.

Es ist Kapha zugeordnet (was im nasskaltem Wetter zu erkennen ist), bringt Wachstum, Erwachen der Natur aber auch Trägheit und Frühjahrsmüdigkeit mit sich. Auch Erkältung, Schleimbildung, Husten sind typisch für diese Saison.

Um dagegen zu steuern und Kapha ins Gleichgewicht zu bringen empfiehlt Ayurveda warm zu essen und warm zu trinken.

Außerdem sind die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und herb (zusammenziehend) zu empfehlen (dagegen süß, sauer und salzig zu reduzieren).

Hier einige Beispiele:

scharfe Lebensmittel und Gewürze sind Rettich, Ingwer, Knoblauch, Zwiebel, Pfeffer, Chili

bittere Lebensmittel sind grünes Gemüse und grüne Gartenkräuter (Mangold, Rucola, Spinat, Grünkohl, Petersilie), Kurkuma und Ingwer

herb oder zusammenziehend sind Hülsenfrüchte, Brokkoli, Blumenkohl, Quinoa, Kurkuma, Majoran, Koriander, Salbei

Ein tolles Gericht zum Beispiel wäre ein Linseneintopf mit Zwiebel, Knoblauch, guten Gewürzen (Ingwer, Kurkuma, schwarzem Pfeffer, Fenchel) und frischen Kräutern zum Schluss (siehe bitte Rezepte von mir im Blog). Das kurbelt den Stoffwechseln (Agni) an und unterstützt bei der Entschlackung.

Die Entschlackung fängt schon in der Frühe an: Mund reinigen, Zähne putzten, Zunge schaben, warmes Wasser trinken.

Das ayurvedische Wasser– 1 Liter Wasser ca 10 bis 15 Minuten kochen (am besten ganz entspannt schon am Abend davor kochen und in eine Thermoskanne füllen). Dann das Wasser warm in der Frühe und während des Vormittags schluckweise trinken. Dieses besondere Wasser kann Ama (das Unverdaute, Giftstoffe) gut aus dem Körper ausleiten.

Ein sehr guter Tipp zum Entgiften ist dem Körper Zeit zur Verdauung zu geben, längere Essenspausen zu machen. Der bewusste Verzicht auf Nahrung von mindestens 4 Stunden (intermittierendes Fasten) hat eine große Wirkung auf den Stoffwechsel.

Auch die MonoDiät wird im Ayurveda als Fastenform hoch geschätzt: Ein Tag oder bis zu 3 Tage wird nur eine leicht verdaulich aber nahrhafte Speise zu sich genommen um den Körper zu entlasten. Reissuppe oder Kitchari werden bevorzugt. Das reinigt das System und regt Agni (Stoffwechsel) auch an. Ansonsten viel warm trinken und sich ausruhen.

Kitchari für 2 bis 4 Personen

  • 1 Tasse Basmati Reis
  • 1/2 Tasse gelber, halber Mung Dal (gelbe Linsen halbiert)
  • 2 EL Ghee (siehe Rezept von mir)
  • 1/2 TL schwarze Senfsamen
  • 1/2 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1/2 TL Kurkumapulver
  • 1/2 TL Korianderpulver
  • 1/2 TL Salz
  • 4 bis 6 Tassen Wasser

Die Linsen am besten über Nacht einweichen.

Senfsamen und Kreuzkümmelsamen in Ghee anrösten bis sie platzen. Danach die anderen Gewürze hinzufügen. Reis und Mung Dal dazu geben. Mit Wasser kochen bis die Linsen und Reis weich sind.

In Ruhe genießen!

Agni- unser Verdauungsfeuer

Foto: Freepik/Rawpixel

Agni ist der vedische Gott des Feuers.

Im Ayurveda und Yoga ist Agni unser Verdauungsfeuer. Es ist die Kraft, die hinter jedem Verdauungs- und Stoffwechselvorgang steht.

„Agni, das Feuer, ist die Voraussetzung für Lebensspanne, Stärke, Gesundheit, Begeisterung, Immunität, Ausstrahlung, Energie, Hitzeproduktion, Prana.

Geht dieses Feuer aus, sterben wir. Wenn Agni sauber funktioniert leben wir lange frei von Erkrankungen. Wenn es gestört ist, werden wir krank. Agni ist die Wurzel von allem“.

(Ca.Sa.CI 15:3-4)

Es gibt 13 Formen von Agni:

1 Jatharaagni oder Hauptverdauungsfeuer mit Sitz im Magen und im Darm. Jathara Agni wird im Yoga besonders berücksichtigt.

-5 Bhutagnis oder Elementarfeuer mit Sitz in der Leber.

-7 Dhatvagnis oder Gewebefeuer in jeder Zelle.

Von den Zuständen vom Agni finden wir:

Sama Agni (ausgeglichen), Manda Agni ( schwach),Tiksha Agni ( stark) und Vishama Agni (unregelmäßig, mal stark mal schwach).

Agni hat die Eigenschaften heiß, leicht, trocken und durchdringend.

Zeichen vom einen starken Agni sind eine gute Ausscheidung („Happy Gefühl“ nach dem täglichem Toilettengang!), regelmäßig Hunger (gutes Hungergefühl), ein geformter Stuhlgang, Energiegeladen sein, Wohlbefinden, ein gutes Immunsystem, Ausstrahlung, rosa Zunge, wenig Ama (unverdautes im Körper).

Wie kann ich mein Agni unterstützen?

Durch ausreichenden Schlaf, moderate Bewegung (Yoga, Spaziergänge), viel Wasser trinken ca 1,5 L am Tag (warm oder Zimmertemperatur-nicht kalt!!), gute Gewürze (Fenchel, Ajwain, Kreuzkümmel, Koriandersamen), eine Scheibe Ingwer vor der Mahlzeit kauen, Ingwerwasser, Pranayama (Atemtechniken), die Geschmacksrichtungen scharf, bitter, herb.

Durch achtsames Essen:

den Magen nur 2/3 füllen, essen nur wenn der richtige Hunger da ist (möglich ohne Snacks), langsam, in Ruhe, sitzend , ohne Ablenkung, gut kauen (32mal), sich eine schöne Atmosphäre schaffen, Hände und Gesicht waschen, einige bewusste tiefe Atemzüge zu sich nehmen vor dem Beginn der Mahlzeit, die Dankbarkeit und Wertschätzung zeigen, das Essen zelebrieren!

Agni Getränk:

  • 250 ml Wasser
  • 1 TL Kreuzkümmel- oder Ajwainsamen
  • 1/2 TL Pfeffer oder langer Pfeffer (Pippali)
  • 1 Messerspitze Ingwerpulver
  • 1 Messerspitze Steinsalz

Samen/ Körner fein mörsern und 5 bis 10 Minuten kochen. Warm und langsam trinken.

Mein Sonntagsbrei mit Kardamom

Heute früh habe ich mir einen leckeren Grießbrei mit Kardamom zubereitet und das hat mich wieder inspiriert. Der Geschmack von den Samen frisch aus den Kapseln ist wirklich besonders mit süßem, scharfem Aroma und gleicht deswegen Vata, Pitta und Kapha aus.

Kardamom ist ein sehr starkes Antioxidans, ein „Tonikum“ für die Gewebe, gut für die Verdauung (auch gegen Sodbrennen, Übelkeit), wirkt kühlend (gegen Fieber, Hitzewallung), leitet Wasser aus dem Körper aus und kann auch bei Bluthochdruck helfen. Es verbessert die Gesundheit von Mund, Zahnfleisch, Zähne und beseitigt Mundgeruch.

Mein Sonntagsgrießbrei

  • 250 ml Milch oder Milchersatz (Mandel, Hafermilch)
  • 40 g Dinkelgrieß
  • 1 TL Ghee oder etwas Leinöl
  • 1 TL Rosinen oder 1 Dattel
  • 3 Kapseln Kardamom öffnen und die Samen mörsern, etwas Zimt, Kurkuma und ein kleines Stück vom langen Pfeffer (Pippali) oder schwarzen Pfeffer, 2 Nelken
  • einige Nüsse zum Schluss

Zubereitung:

Die Milch oder Milchersatz zum kochen bringen . Dann bei mittlerer Hitze, langsam den Dinkelgrieß einfügen dabei ständig rühren. In einer kleinen Pfanne die Gewürze und Rosinen kurz anrösten und dann zu dem fertigen Brei geben.

Mit einem TL Ghee oder Leinöl und den Nüssen zum Schluss verfeinern.

Wenn du mehr süß brauchst, kannst du gerne einen TL Honig zum Schluss dazu fügen (wenn der Brei sich etwas abkühlt) oder die Gewürze, Rosinen mit einem TL Jaggery (Palmzucker) oder braunen Zucker zubereiten.

Guten Appetit!