Happy Diwali: das Fest der Lichter

1.36. विशोका वा ज्योतिष्मती
viśokā vā jyotiṣmatī (Patanjali das Yogasutra)

In Indien und anderen Ländern wird dieses Wochenende Diwali, das Fest der Lichter, groß zelebriert.

In der Yoga Philosophie von Patanjali finden wir ein Sutra, das sich dem eigenen Licht widmet.

Das Sutra 1.36 schlägt uns einen besonderen Fokus für den Geist vor:

“wir wenden uns dem Licht in unserem Herzen zu, das von Leid unberührt ist.”

(T.K.S. Desikachar).

Vom Leid unberührt zu sein ist eigentlich das größte Ziel und Übung im Yoga. Wir finden sehr oft Erleichterung, wenn wir uns auf etwas ausrichten, das größer ist als unser Ich.

Wir bringen unser Licht in die Welt hinaus mit dem großem Herzenswunsch nach mehr Frieden und Liebe.

In unseren Yogastunden rezitieren wir jedes Mal zusammen: Shanti, shanti, shanti.

Frieden für uns selbst, dann Frieden für unsere Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn und zum Schluss Frieden für die ganze Welt.

Frieden sei mit dir und in der ganzen Welt!

Oder wie im den wunderschönen Kundalini Mantra:

“May the long time sun

shine upon you

all love surround you

and the pure light

with in you

guide your way on”

“Möge die ewige Sonne über dir scheinen

alle Liebe bei dir sein

und das reine Licht in dir

deinen Weg weisen”.

Happy Diwali !

Den Atem und das Leben verfeinern und mühelos verlängern: Pranayama- die Atemtechniken

Ein interessantes Modell von Nathamuni vergleicht den menschlichen Körper bei seiner Geburt mit einem aufgezogenen Uhrwerk. Nach dieser Vorstellung stehen dem Menschen nur eine begrenzte Anzahl vom Atemzügen zu Verfügung. Man geht davon aus, dass ein gesunder Ein-und Ausatemvorgang etwa 4 Sekunden dauert. So hätte der Mensch ca 788.400.000 Atemzüge, wenn er 100 Jahre leben würde. Also je langsamer und achtsamer wir atmen und leben würden, hätten wir noch viel Zeit hier auf dieser Erde. Natürlich spielen heute andere externe Einflüsse eine sehr große Rolle auf unsere Lebensqualität und Länge.

Der Begriff Pranayama setzt sich zusammen mit 2 Worten:

  • Prana-Lebenskraft, Lebensenergie und ist für alle Lebensfunktionen verantwortlich (Verdauung, Fortbewegung, Atem, Herz/Kreislauf, Nervensystem, Sprechen, Denken,Wahrnehmen).
  • ayama bedeutet verlängern, ausdehnen.

Prana kann indirekt über den Atem beeinflusst werden. Deswegen üben wir im Yoga die Atemtechniken (Pranayama). In der Tradition von Krishanamatcharia und in der Svastha Yoga und Ayurveda verbinden wir sehr oft Atem und Bewegung zusammen und den Geist zu beruhigen.

Wie in dieser Mini- Übungssequenz von dem Bild oben (mit 6 Wiederholungen brauchst du nur 10 Minuten täglich. Danach noch die Stille genießen und nachspüren).

Unser Atem besteht aus 4 Phasen: die Einatmung, die Pause in der Atemfülle, die Ausatmung und die Pause in der Atemleere. Damit können wir ziemlich viel “spielen” bzw variieren. Die Zahlen stehen für die Sekunden.

Der Atem soll leicht, fein fließen, mühelos und ohne Anstrengung.

Die tägliche Praxis wäre optimal.

Was ist dein gutes natürliches Atemmuster? Wäre das Muster 0:2:0:2 gut für dich? (einatmen ohne zu zählen, Atem anhalten bis 2 zählen, Ausatmen ohne zu zählen und anhalten bis 2 zählen).

Oder etwas länger wie 0:3:0:3? 0:4:0:4? Wichtig ist, dass du dich gut dabei fühlst und das leicht schaffst. Gerne kannst du mir Feedback geben? Ich würde mich sehr freuen!

Große Lehrmeister, kleine Lehrmeister

Diese Woche kam mir mein erster Yogalehrer dreimal in Erinnerung. Da habe ich mich wieder vom Herzen bedankt, für das Wissen und die Erfahrung, das er mir damals vermittelt hat. Plötzlich waren alle meine Lehrmeister ganz kurz wieder da: meine Eltern und Großeltern, meine Schwester und Bruder, meine Tante, alle Lehrerin und Lehrer, alte Freunde.

Uns begegnen täglich große Lehrmeister und kleine Lehrmeister, ohne dass wir das bemerken. Unsere Kinder, unser Partner (oder Partnerin), Freunde, Arbeitskollegen, Klienten……

Ganz viele sind ein Spiegel von uns selbst und helfen uns auf unserem Weg weiter zu kommen.

Von den kleinen Kindern lernen wir die Achtsamkeit, im Hier und Jetzt zu sein. Manchmal spielen sie sehr lang und in ihrem “Flow” vergessen dabei die Zeit.

Von meinen eigenen Kindern lerne ich so oft gelassener und geduldiger zu sein. Mein Sohn bestellt sich ab und zu Essen vom Lieferanten (wobei ich so sehr auf gute gesunde Ernährung achte!).

Neulich erzähle ich in allen Yogastunden über Ahimsa (Gewaltlosigkeit) und meine Tochter zeigt mir in ihrer Ausbildung als Bundespolizistin das harte Einsatztraining, das sie wöchentlich haben.

Meine erste Yogalehrerin in Indien, die mir wochenlang Geduld gelehrt hat, indem wir allein an meinem Atem lang gearbeitet haben, bevor ich mit körperlichen Übungen (Asanas) überhaupt beginnen konnte.

Manchmal zeigen sie sich in Gestalt von Situationen, in denen etwas nicht so läuft, wie wir uns vorstellen.

Lehrmeister zeigen sich aber auch ziemlich hart in Form von Schmerzen oder von einer Krankheit. Meisten bringen sie uns in diesem Fall ganz viel Geduld aber auch Demut und Hingabe.

Wie sieht es bei dir aus? Welche sind deine Lehrmeister? Was bringen sie dir bei?

Mein Nacken tut so weh…..

Es gibt viele Ursachen für Nackenverspannungen mit Schmerzen:

  • falsche Nackenhaltung
  • ständige statische Belastung ohne Bewegung (wie am PC oder Handy)
  • Stress und Überanstrengung
  • schnelle Bewegungen
  • Kälte (auch kalte Getränke)

Hier kommen einige Empfehlungen und Übungen gegen Nackenverspannungen:

  • den Nacken sanft und viel bewegen
  • auf die Haltung im Alltag achten (Brustbein hochziehen, den Hinterkopf an eine imaginäre Wand anlehnen)
  • Armbewegungen wie seitlich hoch und herunter ziehen
  • Schulterkreisen
  • “die Wand imaginär mit einem Pinsel hoch und herunter streichen und dabei den Blick zu der Hand richten (den Ellbogen dabei ganz locker lassen)”
  • Den Kiefermuskel durch sanfte Ausatmung mit leicht geöffneten Lippen entspannen
  • die Bauchatmung üben (weg von der Kehle und Nackenbereich)
  • kalte Getränke und kalten Luftzug vermeiden
  • für Wärme sorgen
  • Meditation für mehr Vertrauen mit guten Glaubenssätzen