Über unsere Denkweise (Mindset) und Heilimpulse

Gestern habe ich als Versehen die falsche Ausfahrt der Autobahn genommen und habe in Gedanken so mit mir geschimpft. Hätte ich auch so mit dem Fahrer geschimpft, wäre ich der Beifahrer? Wahrscheinlich nicht.

Unser Geist (Citta) ist immer sehr aktiv wie ein kleiner Affe, der hin und her springt. Im Yoga nennen wir das Vritti (Gedankenfluss).

Wenn wir ganzheitlich in uns selbst arbeiten möchten, sind Körper, Geist und Seele beteiligt. Das heißt nicht nur die Ernährung und Bewegung sind wichtig sondern auch unsere Denkweise und Gedanken zu beobachten.

Um die Gedanken etwas zu beruhigen helfen Fokuspunkte im Außen (wie eine Kerze in der Frühe) oder im Körper (wie der untere Bauch, die Mitte vom Brustkorb oder die Mitte von der Stirn) und den bewussten feinen leisen Atem mindestens 6 Atemzüge dorthin lenken.

Das Ziel ist nicht nicht zu denken sondern den Gedankenfluss zu beruhigen, die Gedanken etwas „leiser zu stellen“.

Zu der Denkweise sind Affirmationen oder Heilimpulse wirklich sehr hilfreich.

Momentan lese ich gerne die Bücher von der Ayurveda Expertin Balvinder Siddhu und sie setzt in ihrer Therapie auch Heilimpulse ein. Wenn die Klienten die Heilimpulse jeden Tag benutzen ist die Wirkung der Behandlung tatsächlich erfolgreicher als würden sie das nicht tun. Faszinierend! Am besten wäre sich diesen Heilimpuls auf zu schreiben und an einigen Stellen im Haus oder Arbeitsplatz auf zu hängen damit er öfters gelesen wird.

Auch in der Früh und Abends als Ritual erstmal zur Ruhe zu kommen mit 3-5 Atemzügen und diesen Leitsatz 3mal in Gedanken auf zu rufen.

Ein schöner Heilimpuls von ihrem Buch ist: “ ich gebe meinem Körper, meinem Geist und meiner Seele Zeit zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu tanken“.

Wie würde dein Leitsatz oder Heilimpuls lauten? Was brauchst du momentan?

Welcher Leitsatz oder Gedanke würde dich jetzt gerade unterstützen? Schreib ihn bitte für dich auf und nimm ihn mit in deinen Alltag!

Mein Lieblings-Immunbooster-Tee

Im Herbst und Winter ist es wichtig für Wärme zu sorgen

(kalten Orangensaft in großen Mengen zu trinken ist leider nicht die beste Lösung da es kalt und sauer ist- es kommt immer auf die Menge an! Einige Tropfen sind ja viel besser).

Was Warmes oder mindestens mit Zimmertemperatur ist gut für dein Agni (Verdauungsfeuer oder Stoffwechsel) und das stärkt auch dein Immunsystem!

Mein Lieblings-Immunboostertee!

  • 1/2 TL Fenchelsamen
  • 1/ 2 TL Koriandersamen
  • 1/2 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1 Scheibe Ingwer oder 1 Msp Ingwerpulver (wenn Ingwer dir gut tut!)
  • 3 Körner schwarzer Pfeffer oder ein Stück langer Pfeffer (Pippali)
  • 3 Nelken

Alle Zutaten mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und 6 bis 7 Minuten ziehen lassen.

Wenn der Tee etwas abkühlt, kannst du etwas Honig und einige Tropfen Zitronen dazu geben je nach Lust und Laune.

In eine Thermoskanne gießen und verteilt während des Tages warm trinken.

Von Heiß auf Eis- die Vata Zeit ist jetzt da Ruhe, Erdung und Wärme tun richtig gut!

Achte bitte darauf, dass meine Tipps allgemein sind: frage dich bitte selbst, was dir gut tut und was nicht.

Am Wochenende war ich auf Fortbildung unterwegs und am Anfang ging alles schief:

Handy war leer, ich kannte nicht den Weg zur Schule, bin zu spät gekommen und war ganz durcheinander.

Da wußte ich ganz genau: die Vata Zeit ist da!

Vata besteht aus den Elementen Luft und Raum (Äther), die Vata Zeit oder Später Herbst und Frühwinter geht von ca 01. 10 bis 01.02. Da relativ viel Bewegung und Unruhe da sind können wir schon was unternehmen um trotzdem geerdet zu bleiben.

Ayurvedische Lebensstil und Ernährungstipps (nicht nur) in der Vata Zeit:

  • Wärme und Ruhe (Ruhepausen zu sich nehmen), warm essen und warm trinken
  • Struktur und Regelmäßigkeiten (möglichst zu gleichen Zeiten essen, aufstehen, ins Bett gehen)
  • ein geordnetes Umfeld schaffen
  • für einen guten erholsamen Schlaf sorgen
  • Extreme vermeiden (extreme Sportarten, zu starke Reize, zu wenig trinken)
  • für Feuchtigkeit (gute Öle innerlich und äußerlich) sorgen
  • Walnüsse, Mandeln, Kardamon stabilisieren und beruhigen den Geist
  • warme Bäder, Fußbäder, Dampfbad
  • Yoga (eine erdende Yogapraxis), Meditation, Spaziergänge, Waldspaziergänge
  • nahrhafte , gekochte, warme, ölige (mit gutem Öl), gut gewürzte Speisen (Suppen, Eintöpfe, Gratins)
  • trockene kalte Speisen vermeiden
  • kochen wenn möglich mit allen 6 Geschmacksrichtungen, saure, salzige und süße Geschmacksrichtungen bevor ziehen
  • in Ruhe essen, danach kurz sitzen bleiben und achtsam spüren, was die Nahrung mit dir macht!

Das „Zaubermittel“ Kardamon

Neulich beim Ayurveda Kochseminar hatte ich nachts einen sehr unruhigen Schlaf. So ist es oft wenn Vata-Menschen unterwegs sind : fremde Umgebung, fremdes Bett.

Dann habe ich den Profi Nicky Sitaram Sabnis gefragt, wie die ayurvedischen Gewürze mich dabei unterstützen könnten. Er sagte: „nimm 6 Kardamonkapsel und lege sie im Wasser für mindestens 2 Stunden. Später trinke dieses Wasser wenn möglich warm, bevor du ins Bett gehst.“Das hat mich richtig neugierig gemacht.

Kardamon wird auch „Samen des Paradieses“ genannt und wirkt allgemein beruhigend und ausgleichend auf alle 3 Doshas (Vata, Pitta und Kapha), fördert das Gedächtnis, stimuliert und kräftigt das Herz. Die schwarzen Kardamon Samen können auch bei Kopfschmerzen, Übelkeit, Blähung helfen.

Sie können entweder im Ganzen mitgekocht werden (die Schotte muss dann vor dem Servieren entfernt werden) oder als Samen zermahlen.

Kardamon kann gut unterschiedliche Desserts und Kaffee verfeinern.

Ich persönlich verwende sie täglich zermahlen im meinen Porridge und ab und zu als Kapsel im Reis.

Das harmonisiert sehr gut mit Nelken, Ingwer, Kurkuma und Zimt (wunderbare wärmende Gewürze ideal für die Herbst- und Winterzeit.

Den Atem und das Leben verfeinern und mühelos verlängern: Pranayama- die Atemtechniken

Ein interessantes Modell von Nathamuni vergleicht den menschlichen Körper bei seiner Geburt mit einem aufgezogenen Uhrwerk. Nach dieser Vorstellung stehen dem Menschen nur eine begrenzte Anzahl vom Atemzügen zu Verfügung. Man geht davon aus, dass ein gesunder Ein-und Ausatemvorgang etwa 4 Sekunden dauert. So hätte der Mensch ca 788.400.000 Atemzüge, wenn er 100 Jahre leben würde. Also je langsamer und achtsamer wir atmen und leben würden, hätten wir noch viel Zeit hier auf dieser Erde. Natürlich spielen heute andere externe Einflüsse eine sehr große Rolle auf unsere Lebensqualität und Länge.

Der Begriff Pranayama setzt sich zusammen mit 2 Worten:

  • Prana-Lebenskraft, Lebensenergie und ist für alle Lebensfunktionen verantwortlich (Verdauung, Fortbewegung, Atem, Herz/Kreislauf, Nervensystem, Sprechen, Denken,Wahrnehmen).
  • ayama bedeutet verlängern, ausdehnen.

Prana kann indirekt über den Atem beeinflusst werden. Deswegen üben wir im Yoga die Atemtechniken (Pranayama). In der Tradition von Krishanamatcharia und in der Svastha Yoga und Ayurveda verbinden wir sehr oft Atem und Bewegung zusammen und den Geist zu beruhigen.

Wie in dieser Mini- Übungssequenz von dem Bild oben (mit 6 Wiederholungen brauchst du nur 10 Minuten täglich. Danach noch die Stille genießen und nachspüren).

Unser Atem besteht aus 4 Phasen: die Einatmung, die Pause in der Atemfülle, die Ausatmung und die Pause in der Atemleere. Damit können wir ziemlich viel „spielen“ bzw variieren. Die Zahlen stehen für die Sekunden.

Der Atem soll leicht, fein fließen, mühelos und ohne Anstrengung.

Die tägliche Praxis wäre optimal.

Was ist dein gutes natürliches Atemmuster? Wäre das Muster 0:2:0:2 gut für dich? (einatmen ohne zu zählen, Atem anhalten bis 2 zählen, Ausatmen ohne zu zählen und anhalten bis 2 zählen).

Oder etwas länger wie 0:3:0:3? 0:4:0:4? Wichtig ist, dass du dich gut dabei fühlst und das leicht schaffst. Gerne kannst du mir Feedback geben? Ich würde mich sehr freuen!

Große Lehrmeister, kleine Lehrmeister

Diese Woche kam mir mein erster Yogalehrer dreimal in Erinnerung. Da habe ich mich wieder vom Herzen bedankt, für das Wissen und die Erfahrung, das er mir damals vermittelt hat. Plötzlich waren alle meine Lehrmeister ganz kurz wieder da: meine Eltern und Großeltern, meine Schwester und Bruder, meine Tante, alle Lehrerin und Lehrer, alte Freunde.

Uns begegnen täglich große Lehrmeister und kleine Lehrmeister, ohne dass wir das bemerken. Unsere Kinder, unser Partner (oder Partnerin), Freunde, Arbeitskollegen, Klienten……

Ganz viele sind ein Spiegel von uns selbst und helfen uns auf unserem Weg weiter zu kommen.

Von den kleinen Kindern lernen wir die Achtsamkeit, im Hier und Jetzt zu sein. Manchmal spielen sie sehr lang und in ihrem „Flow“ vergessen dabei die Zeit.

Von meinen eigenen Kindern lerne ich so oft gelassener und geduldiger zu sein. Mein Sohn bestellt sich ab und zu Essen vom Lieferanten (wobei ich so sehr auf gute gesunde Ernährung achte!).

Neulich erzähle ich in allen Yogastunden über Ahimsa (Gewaltlosigkeit) und meine Tochter zeigt mir in ihrer Ausbildung als Bundespolizistin das harte Einsatztraining, das sie wöchentlich haben.

Meine erste Yogalehrerin in Indien, die mir wochenlang Geduld gelehrt hat, indem wir allein an meinem Atem lang gearbeitet haben, bevor ich mit körperlichen Übungen (Asanas) überhaupt beginnen konnte.

Manchmal zeigen sie sich in Gestalt von Situationen, in denen etwas nicht so läuft, wie wir uns vorstellen.

Lehrmeister zeigen sich aber auch ziemlich hart in Form von Schmerzen oder von einer Krankheit. Meisten bringen sie uns in diesem Fall ganz viel Geduld aber auch Demut und Hingabe.

Wie sieht es bei dir aus? Welche sind deine Lehrmeister? Was bringen sie dir bei?

Über Jammerfasten und Dankerntefest!

Anfang Oktober ist Dankerntefest und ich erinnere mich heute, dass wir vor einigen Jahren

eine echte Challenge zusammen hatten. Einige meiner Yogawegbegleiter haben damals

ganz toll mitgemacht.

Die Idee und Einladung kamen vom meinen Kollegen Peter Beer (Meditations-und Achtsamkeitslehrer).

Wir hatten die Aufgabe, 14 Tage nicht zu jammern und auch nicht über andere zu lästern und dabei beobachten, wie uns in dieser Zeit ging. Für mich persönlich war es sehr herausfordernd aber auch eine große Bereicherung.

Er hat uns täglich mit Übungen und Meditationen begleitet und eine davon hat mich besonders beeindruckt.

Nimm dir in den nächsten Tagen Zeit um 50 Gründe zu finden, wofür du im Leben dankbar bist. Möchtest du mitmachen? Bist du bereit für was Neues?

Wenn du magst, kannst du sie dir gerne aufschreiben.

Bis jetzt kannte ich das nur mit 3 oder 5 Gründen aber bei 50 Gründen ist es viel intensiver.

Allein die Beschäftigung mit der Dankbarkeit (und so lang) bringt uns ganz viel Zufriedenheit und positive Gedanken. Auch die Herausforderung mit großen Augen und achtsam durch die Gegend zu laufen beruhigt unseren Geist.

Gesucht und gefunden wird überall: die reine Luft, die wir hier haben, die Klospülung, die funktioniert (vor allem nachdem sie einmal nicht funktionierte), meine Katze, die heute wieder den Weg nach Hause fand.

Die Erfahrung, dass nichts im Leben selbstverständlich ist und die Demut zu kultivieren bringt uns Vertrauen, Wachstum und Frieden nicht nur auf dem Yogaweg.

Eule oder Lerche? Die Wahrheit über Gewohnheiten und Verhaltensmuster

Der Herbst ist offensichtlich wieder da und ich freue mich sehr, dass ich wieder zu ayurvedischen Zeiten ins Bett gehen und mich gut erholen kann.

Der gute Schlaf ist so wichtig!

Wie schön, dass wir immer was Neues lernen können.

Von meiner Ayurveda Ärztin Dr. Nadine Webering habe ich heute gelernt, dass sowohl in der Schulmedizin als auch im Ayurveda den Unterschied von Frühaufsteher und Nachtmenschen wissenschaftlich gar nicht existiert.

Was wirklich wahr ist, ist unser antrainiertes Verhalten.

Medizinisch gesehen, ist unser Schlaf /Wach Rhythmus vom Tageslicht abhängig.

Satmya im Sanskrit ist das Verhalten, was uns gut tut.

Dagegen ist Asatmya das Verhalten, was uns nicht gut tut.

Wenn wir aber Asatmya so lange praktizieren ist der Körper der Meinung, dass dieses Verhalten für ihn gut ist, obwohl es gar nicht stimmt.

Wenn wir dieses Verhaltensmuster ändern möchten, sollen wir es aber allmählich machen damit das dauerhaft und nachhaltig wird.

Im Ayurveda wird empfohlen vor 22.00 Uhr ins Bett zu gehen (in der Kapha Zeit, wo Schwere, Trägheit herschen) und kurz vor 6.00 Uhr aufzustehen (noch in der Vata Zeit).

Das ist die beste Zeit für die Regeneration und die gute Verdauung (körperlich und geistig).

Leckerer Ayurvedischer Nachtisch

Dieses Wochenende war ich wieder auf der Fraueninsel bei dem Ayurveda Kochseminar vom meinen Kollegen Nicky Sitaram Sabnis (www.laxmifoods.de) und habe neue Rezepte von ihm ausprobiert. Wunderbar!

Hier kommt ein leckerer Nachtisch von ihm:

Shrikand (exotische Quarkspeise)

1 Kg Magerquark

500 g Joghurt

250 g Mangopüree

250 g Früchte nach Wahl

150 g brauner Zucker

paar Tropfen Rosenwasser

Quark und Joghurt mit Zucker cremig rühren und Mangopüree unterrühren. Kleingeschnittenes Obst dazugeben, gut vermischen. Einige Tropfen Rosenwasser hinzufügen und in Ruhe genießen.

Ein starkes Immunsystem und die Ojas- unsere feinste Essenz

Der Begriff Ojas stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Vitalkraft, Körperstärke.

Es ist eine feinstoffliche Substanz, die entsteht wenn alle Gewebe im Körper (Dhatus)

gut genährt sind und unser Agni (Verdauung, Stoffwechsel) gut funktioniert.

Daher ist Ojas die potentielle Quelle der Stärke, Kraft und des natürlichen Widerstands gegen Krankheiten (Immunsystem).

Sie verleiht dem Körper Gesundheit, Strahlkraft, Resilienz und dem Geist die Erfahrung vom Glücklichsein.

Es gibt 2 Arten von Ojas:

Apara Ojas (beweglich, angeeignet in Form vom Anjali oder in einer hohlen Hand gemessen) und

Para Ojas (angeborene, übergeordnete Ojas als 8 Tropfen im Herzen angegeben).

Was die Ojas anregt, auffüllt:

  • gesunde Ernährung (am besten frisch gekocht, natürlich, regional und saisonal)
  • Bewegung (Yoga), Spaziergänge in der Natur
  • frische Luft
  • Ruhe, Erholung, guten Schlaf, sich Auszeiten nehmen
  • Meditation und Pranayama (Atemtechniken), das Bewusstsein erweitern
  • Tageslicht (auch wenn die Sonne nicht zu sehen ist!)
  • ein guter Tagesrhythmus mit Struktur und Ritualen
  • Rücksicht nehmen auf die eigenen Bedürfnisse
  • Sanfte Entgiftung (einen Reinigungstag oder Reinigunswoche)
  • gute Kontakte
  • Freude, Hobbys
  • „Ja“ sagen zum Leben
  • achtsamer Leben und jeden Moment bewusst genießen.
  • Einfach schauen was gerade da ist und dankbar sein.