Gestern bin ich das erste Mal wieder mit dem Fahrrad zu meiner Yogastunde gefahren: ohne Yogasachen, ohne Bücher, ohne Deko. Einfach mit einer kleinen Tasche unter dem Arm und LOS! Wie toll dieses Gefühl von Freiheit! Wie viel Ballast tragen wir immer mit uns herum? Brauchen wir das alles wirklich?
Mein Mann war damals nach der Schule ein Jahr auf Weltreise mit einem Rucksack und hat damit gut gelebt, sagt er.
Gute Freunde wohnen jetzt im einen Wohnmobil sehr minimalistisch und genießen dieses Gefühl von Unabhängigkeit der Dinge.
Manchmal ist es wichtig unnötigen Ballast abzuwerfen, altes loslassen, damit was Neues entstehen kann. Das kostet am Anfang Mut und viel Kraft aber schenkt neue Energie.
Im Yoga beobachte ich, dass die meisten Kursteilnehmer immer denselben Platz im Raum einnehmen. Für sie es ist der sichere Ort!
Eine Freundin hat mir Fastenbriefe geschenkt und da stand auch das Thema „Unterbrechung“ und Überprüfung: „Ein Innehalten und ein Überprüfen des eigenen Denkens, des mitgeführten Gepäcks“.
Auch „Gepäck“ von anderen Leuten zu tragen, die eigentlich gar nicht zu uns gehört.
In einem Fastenbrief hatten das schöne Bild einer Robbe benutzt. Sie sucht im Meer einen ungewohnten Ort. Der ist nicht angenehm aber kann einem eine neue Perspektive und neue Erfahrungen, neue Frische schenken.
Es ist so als würden wir einen Baum ganz nah betrachten und sehen nur den Baumstamm. Entferne wir uns immer mehr von ihm sehen wir das ganze Bild und erkenne wie prächtig er bis zu seiner Krone sein kann.
Im Ayurveda der Stirnguss (Shirodara) schafft auch Freiraum und wir können eventuell wie eine neue „Speicherplatte“ bekommen.
Was ist dir wirklich wichtig im Leben und was nicht ?
Wo ist hell und wo ist schattig?
Was oder wer tut dir richtig gut und was oder wer nicht (oder nicht mehr?)
Welche Kleidungsstücke und Utensilien brauchst du nicht mehr?
Auch Medienkonsum, Fernsehen, Nachrichten…..brauchst das alles wirklich?
Ein schönes Bild für eine Mini–Meditation:
Ballast abwerfen– Das Boot mit vielen schweren Steinen
Such dir einen schönen bequemen Platz, wo du zur Ruhe kommen kannst und nimm einige tiefe Atemzüge Zeit für dich. Achte auf alle Empfindungen deines Körpers.
Lass den Geist sich langsam erholen. Wenn Gedanken kommen, nimm sie liebevoll an und stell dir vor, du bist ein Boot und deine Gedanken sind wie große Steine in diesem Boot.
Allmählich erlaube bei jedem Atemzug von dir, bei jeder Ausatmung jeden Gedanke von dir wie ein Stein über Board ins Wasser zu werfen. Atemzug für Atemzug, Stein für Stein.
Beobachte wie langsam und sanft alle Steine weg gehen. Das Boot ist nun leer!
Spüre das Gefühl von Leere und Leichtigkeit. Wie fühlt sich das an?
Wie fühlt sich dein Körper jetzt an? und dein Geist?
Wie geht es dir jetzt als Ganzes?
Beobachte bewusst deinen Körper, der atmet.
Die sanfte, leichte Bewegungen von deinem Bauch….
der freie Raum da
die Freiheit!